Gefördert durch das Stipendium der Senatskanzlei Berlin für New York »tingelt« Raffael Rheinsberg im Sommer 1983 mit einem Handkarren durch die Geometrie Manhattans und trägt »die verbrauchten, mißachteten, weggeworfenen und überflüssigen Dinge« in sein temporäres Zuhause: ein kleines Gastatelier in dem Gebäude der ehemals ersten Grundschule von Long Island City, »in dem der Müll und der Schrott wieder geordnet und archäologisch strukturiert wird«. 100 dieser Objekte frottagiert er wie beiläufig in ein kleines Notizbuch und vermerkt dadrunter den Fundort. Zehn Jahre nach Studienantritt ist Rheinsberg heraus aus der »Kieler Provinz« und »Kieler Legendenbildung« »berauscht in diesen weltstädtisch-kreuzbergischen Wirbel« und hindurch in den Orbit »internationalen Künstlertums« eingetaucht.
Diese Faltheft thematisiert seine New York Reise anhand der Frottagen des Skizzenbuches. Es ist im gefalteten Zustand wie das Buch selbst aufgebaut und zeigt die erste Seite und eine Beispiel-Frottage. Rückseitig sind alle 100 Frottagen, wie ein Straßennetz anmutend, mit den zugehörigen Straßennamen abgedruckt.